In Kappadokien die Kultur erspüren

In der Türkei haben sich früh erste Städte gebildet, die Spuren der Vergangenheit sind heute zu bestaunen. Felskirchen, weisse Terrassen und Höhlenstädte, die grossartigen Sehenswürdigkeiten bleiben unvergesslich.

Wegen der geografischen Unterschiede in der Türkei können Sie innerhalb von nur einem Tag vier verschiedene Klimazonen erleben. Das Land hat die Form eines Rechtecks und grenzt mit drei Seiten an drei verschiedene Meere. Die Küsten sind reich an Stränden, Buchten, Häfen, Inseln und Halbinseln. Zudem besitzt die Türkei majestätische Berge und Täler, Seen, Flüsse, Wasserfälle und Höhlen, sodass Sie sowohl im Sommer als auch im Winter hier Ihren Urlaub verbringen und allen möglichen Sportarten nachgehen können. 

Skifahrer, Kletterer, Trekker, Wanderer und Jäger erwarten in der Türkei neue und unvergessliche Erlebnisse. Das Land bietet viele heisse Quellen sowie Thermal- und Moorbäder, die von Medizinern zur Linderung zahlreicher Krankheiten empfohlen werden. Doch abgesehen davon ist die Türkei vor allem ein riesiges Freilichtmuseum, eine Lagerstätte vieler Kulturen, die sich auf dem Boden Anatoliens entwickelt haben. Der ungeheure historische und archäologische Reichtum der Türkei entspricht eher einem ganzen Kontinent als nur einem Land. 

Karawansereien aus der Zeit der seldschukischen Herrschaft im 11. Jahrhundert bieten dem erschöpften Reisenden auch heute Schutz und Unterkunft, wurden doch viele von ihnen zu Hotels umgebaut. 

Heute ist das Siedlungsmuster in Anatolien noch fast das gleiche wie zur Zeit der alten Kulturen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit reisen Sie auf genau derselben Strasse, die einst grosse Krieger des Ostens und Westens nutzten, auf denen farbenfrohe Karawanen entlang zogen und Boten mit Briefen und geheimen Verträgen ritten. 

Vielleicht ist es sogar dieselbe Strasse, auf der der Heilige Paulus und seine Freunde reisten oder auf der die Sufis ihren Glauben verbreiteten. Die anmutigen Aquädukte der Römer machten die Konzentration der Menschen in Städten erst möglich. Vom berühmten königlichen Architekten Sinan erbaute Brücken zieren die Landschaft und werden noch heute als sicherer Weg für Waren betrachtet. 

Sehenswert sind nicht nur die historischen Artefakte, die stolz in den grossen Ausgrabungsstätten wie Troja, Pergamon, Ephesos, Milet, Prine, Didyma, Aphrodisias, Herakleia, Kaunos, Perge und Aspendos ausgestellt werden. Auch viele kleinere Ortschaften sowie Küstenstädte und -dörfer besitzen in ihrer Umgebung eigene anatolische Ruinen. Oftmals handelt es sich dabei um ein antikes Theater mit einer spektakulären Aussicht aufs Meer, angesichts dessen, was die Einheimischen berichten, habe Kleopatra hier gerne ein Bad genommen. 

Auch eine Agora ist jeweils nicht weit entfernt. Wahrscheinlich ist sie sogar heute noch genau das, was sie auch früher einmal war – der Marktplatz des Ortes! Gewisse Dörfer sind privilegiert und besitzen gar «versunkene Städte oder Ruinen im Meer, die Sie sehen können, wenn Sie im kristallklaren, türkisfarbenen Wasser schwimmen. 

Im anatolischen Hinterland können Sie einen Blick auf antike Kulturen erhaschen: diejenige der Hattier, Assyrer, Hethiter, Phryger, Urartäer und Lyder. Aus diesen Kulturen stammen zahlreiche bekannte Legenden: der Reichtum des lydischen Königs Krösus, König Midas mit den Händen, die alles zu Gold machten, und der gordische Knoten, den der junge Alexander mit einem Schwertstreich zu durchtrennen vermochte. Noch bis vor kurzem wurden die früher als Zufluchtsorte genutzten Höhlen in Kappadokien von den Dorfbewohnern als kühle Lagerräume oder Weinkeller verwendet. 

Zudem gibt es kleinere Sehenswürdigkeiten mit heiligem oder alltäglichem Charakter, die aber immer eine grosse Bedeutung haben: Klöster, Grabstätten von Heiligen, Helden, Künstlern oder Dichtern, Moscheen, Kirchen, Mauern, Festungsanlagen, Paläste, Brunnen und Friedhöfe. Die Hügellandschaften sind übersät mit zerbrochenen Tonwaren der Antike, und auch in den modernen Siedlungen finden Sie Steine, die eventuell aus jener Zeit stammen.