Ein Boykott des Tourismus in der Türkei setzt Zeichen. Angesichts des Vorgehen gegen Journalisten und vieler Beamten mag dies ein guter Weg sein. In der Türkei stehen jedoch die Hälfte der Menschen nicht hinter der Politik.
Auch diese wollen Jobs und sind für die Touristen da. Sie wollen nicht ausgegrenzt sein, die Türkei soll weiterhin ein offenes Land bleiben.
In Thailand werden harte Bestrafungen wegen Königsbeleidigung still hingenommen. Im Falle von der Türkei stark kritisiert, was auch richtig ist. Doch wir setzen verschiedene Massstäbe.
Im Tourismus haben wir immer den Zwiespalt. Einerseits wollen wir mit den Menschen Begegnung schaffen, andererseits sollten wir Despoten nicht unterstützen. Doch, wenn wir uns umsehen, gibt es zu viele Despoten, die es mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nicht so genau nehmen.
Die Türkei spielt in Boykottfragen in der gleichen Liga wie die Emirate, Russland, Iran, Malediven oder Thailand. In allen diesen Ländern muss mit politischen Anschauungen vorsichtig gehandelt werden.
Ob wir Politik mit Reisen verbinden, muss jeder selbst entscheiden. Meinung hat der Einbruch des Tourismus in der Türkei die Situation der Journalisten verbessert.